Hohenbostel. Padel boomt: Der neue Trendsport, auch Padel-Tennis genannt, bekommt immer mehr Zulauf. Nun macht der VSV Hohenbostel den Anfang und errichtet als erster Verein in der Deister-Region ein modernes Padel-Spielfeld. Um Platz für das Projekt zu schaffen, opfert der Volkssportverein einen seiner vier Tennisplätze. Die anderen drei Plätze der VSV-Tennissparte werden saniert und mit einem neuen Belag aus Kunstrasen versehen. Für das gesamte Bauvorhaben rechnet der Verein mit Kosten von rund 250.000 Euro.
Bereits im Sommer 2024 hat sich der VSV Hohenbostel in einer Mitgliederversammlung die Zustimmung für das Neubau- und Sanierungsprojekt eingeholt. "Solche Entscheidungen über eine Investitionssumme von einer viertel Million kann der Vorstand nicht allein treffen", erläutert der Vize-Vorsitzende Uwe Ingenhaag. Zur Finanzierung erhält der Verein einen Zuschuss des Landessportbundes von 70.000 Euro sowie 30.000 Euro von der Stadt. Hinzu kommen ein Darlehen über 140.000 Euro und Eigenmittel.
Für 80.000 Euro soll in diesem Sommer das neue Padel-Spielfeld entstehen, dafür muss ein Tennisplatz weichen. Padel ist eine Mischung aus Tennis und Squash. Gespielt wird in einer Art Käfig mit drei Meter hohen Wänden aus bruchsicherem Glas und Drahtgitterelementen. Die Wände werden in das Spiel mit einbezogen. Der Bodenbelag besteht aus Kunstrasen, ausgestreut mit feinem Quarzsand.
"Padel ist unkompliziert und lässt sich auch ohne Vorkenntnisse schnell erlernen", sagt Uwe Ingenhaag und spricht von einem niederschwellig-attraktiven Sportangebot. Die Padel-Schläger sind kürzer als beim Tennis und verfügen über eine feste Schlagfläche für die Spielbälle.
Mit einem symbolischen Spatenstich haben Uwe Ingenhaag und dessen Vorstandskollege Benjamin Semmler sowie die beiden stellvertretenden Tennisspartenleiter Burkhard Gärtner und Axel Heyerhorst gemeinsam mit Gerhard Fickert von der ausführenden Sportanlagenfirma das Startsignal für den Padel-Neubau gegeben. In wenigen Tagen sollen dann die eigentlichen Arbeiten beginnen, einschließlich der Tennisplatz-Sanierung. Die Plätze aus den Jahren 1987/88 haben einen wassergebundenen Belag aus Canada-Tenn, der einen hohen Pflegeaufwand sowie eine starke Bewässerung benötigt. Jeder Platz benötigt pro Jahr eine Wassermenge von 200 bis 300 Kubikmetern.
Sowohl den Pflegeaufwand und den Wasserverbrauch als auch die Betriebskosten für diesen Belag will der VSV Hohenbostel künftig senken - und hat sich daher entschieden, einen neuen Kunstrasenbelag auf den drei verbleibenden Tennisplätzen zu verlegen. "Ein weiterer Vorteil: Der Kunstrasen ist deutlich früher und länger im Jahr bespielbar als der alte Belag", macht Burkhard Gärtner deutlich.
Als "kleinen Wermutstropfen" bezeichnete Axel Heyerhorst den Verzicht auf einen der bislang vier Tennisplätze zugunsten des neuen Padel-Spielfeldes. Ein Platz weniger bedeute zum Beispiel längere Wartezeiten bei Punktspielen. Dennoch profitiere die Sparte auf jeden Fall von der Platzsanierung mit einem Investitionsvolumen von rund 120.000 Euro sowie von der Einführung der Padel-Trendsportart in Hohenbostel.
"Wir erweitern unser sportliches Angebot, werden als Verein noch attraktiver und wollen auf diese Weise auch neue Mitglieder für den VSV gewinnen", erläuterte Benjamin Semmler. Derzeit zählt der VSV insgesamt 912 Mitglieder, davon rund 120 in der Tennissparte. Auch Nicht-Mitglieder des VSV sollen das Padel-Angebot nutzen können, gegen eine Platzgebühr von voraussichtlich 25 bis 30 Euro je Stunde.
Zusätzlich zu den 80.000 Euro für den Padel-Platz und den 120.000 Euro für die Tennisplätze kalkuliert der Verein mit weiteren 50.000 Euro unter anderem für Entsorgungskosten, für die Gestaltung der Flächen rund um den Padelplatz mit Pflasterarbeiten und die Gestaltungen eines Kleinspielfeldes für Kinder-Tennis, für die Beschaffung eines Buchungssystems, für Pflegegeräte und für eine Hütte zu deren Aufbewahrung. Zeitliches Ziel sei es, Neubau und Sanierung während der Sommerferien zu realisieren und möglichst bis Ende Juli/Anfang August abzuschließen.