Barsinghausen. Thomas Wolf, wohnhaft in Barsinghausen, ist auf dem politischen Parkett am Deister kein Unbekannter. Aktuell ist er Bürgermeister der Samtgemeinde Rodenberg, zuvor war er bereits Erster Stadtrat in Barsinghausen. Nun wirft er für die Bürgermeisterwahl 2026 seinen Hut in Barsinghausen in den Ring und tritt in der Deisterstadt als überparteilicher Kandidat an.
Thomas Wolf (58) hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass er bei der Kommunalwahl 2026 nicht erneut als Bürgermeister für die Samtgemeinde Rodenberg kandidieren wird. In einer persönlichen Erklärung machte der Verwaltungschef seine Beweggründe für diesen Schritt öffentlich – eine Entscheidung, die ihm nach eigenen Worten nicht leichtgefallen sei. Am heutigen Freitag lud er zu einer Pressekonferenz in Barsinghausen ein, um seine Bürgermeisterkandidatur für Barsinghausen offiziell bekannt zu geben.
2017 kam der in Viersen (Nordrhein-Westfalen) geborene Thomas Wolf nach Barsinghausen und übernahm bis 2021 das Amt des Ersten Stadtrats. 2021 trat er in Rodenberg zur Wahl des Samtgemeindebürgermeister an und gewann. „Es war eine Chance, um sich als Bürgermeister um eine Gemeinde zu kümmern. Der Unterschied zu einem Ersten Stadtrat ist da noch mal eine andere und ich durfte vieles lernen“, so Wolf. Nun möchte er in Barsinghausen, seinem Wohnort, kandidieren – als überparteilicher Kandidat. „Den Rückhalt meiner Familie habe ich zu diesem Schritt, denn ohne diesen Rückhalt ist das Amt nicht möglich.“
Drei Säulen des Bürgermeisteramts
Für Wolf hat das Bürgermeisteramt drei Säulen: das Führen einer Verwaltung mit – wie in Barsinghausen – rund 500 Mitarbeitenden sowie die Finanzen; außerdem müsse der Bürgermeister im Rat mit der Politik zusammenarbeiten, um Mehrheiten zu finden. „Und es gibt den ‘schönen’ Part, bei dem man eine Kommune öffentlich präsentieren darf, bei Veranstaltungen und Versammlungen.“ Nur wer all diese Aufgaben wolle, könne das Amt nach Wolfs Ansicht auch entsprechend ausüben.
Herausforderungen für Barsinghausen
Dies möchte Wolf nun in Barsinghausen tun. Als eines der größten Probleme sieht er weiterhin die Kinderbetreuung. „Als Erster Stadtrat haben wir damals mit dem Kitanothilfeplan neun Kitas parallel gebaut, doch noch immer gibt es keine verlässliche Betreuung in Barsinghausen.“ Das habe verschiedene Gründe, unter anderem den Personalmangel. Dennoch müsse für Familien etwas passieren.
Barsinghausen schiebe etwa 600 Millionen Euro an Investitionen vor sich her. „Man muss investieren, aber wenn dies nur über Kredite funktioniert, belastet das den Haushalt zu stark. Es braucht eine strikte Haushaltsdisziplin, damit eine Haushaltssicherung verhindert und die Handlungsfreiheit der Kommune weiterbesteht.“
Wolf freut sich auf eine mögliche Zusammenarbeit mit der Feuerwehrführung in Barsinghausen. „Als Stadtrat habe ich schon mit der Feuerwehr Gerätehäuser geplant und viel diskutiert. Das sind tolle Leute, die vieles leisten und wichtig für die Sicherheit der Bürger sind.“ Um im Thema zu bleiben, sei Wolf weiterhin im Vorstand der Feuerwehr-Unfallkasse tätig.
„Weiterhin muss eine Kommune schauen, wie Einnahmen generiert werden können. Die Möglichkeiten sind begrenzt und weitere Steuererhöhungen kaum vermittelbar. Über die Spitzenverbände muss weiter Druck auf das Land ausgeübt werden, damit von dort Unterstützung kommt. Dafür will ich mich weiterhin einsetzen.“
Parteilos in den Wahlkampf
Thomas Wolf hat sich bewusst dafür entschieden, als überparteilicher Kandidat anzutreten, auch wenn er Mitglied der FDP ist. „Ein Bürgermeister sollte unabhängig von Parteibüchern agieren können.“ Er habe im Vorfeld das Gespräch mit den Parteien gesucht. Diese Gespräche sollen Anfang 2026 weitergeführt werden. „Unsere Stadt braucht jemanden, der den Willen hat, Barsinghausen zukunftsfähig zu machen – sachlich, offen und mit einem klaren Blick auf die Herausforderungen.“ Zentraler Be standteil seiner Kandidatur ist eine positive Vision für die Stadt: „Wenn man nach Barsinghausen hineinfährt, soll man spüren, dass sich hier Familien wohlfühlen und wir als starke Gemeinschaft an einem Strang ziehen.“
Die Wahl findet im September 2026 statt.


