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Neubau Wasserwerk Eckerde: Auf Spundwände folgen Pfahlgründungen

Auf der Baustelle zeigen sich alle Beteiligten zufrieden mit dem Fortschritt.

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Eckerde. Auf der Baustelle zum neuen Wasserwerk in Eckerde geht es weiter voran. Shteryo Shterev, Geschäftsführer der Stadtwerke Barsinghausen, und André Bahlcke von Holinger Ingenieure gaben nun erneut einen Einblick in das Bauvorhaben. Vor dem Jahresende steht noch viel an, wenn trotz Verzögerungen die Inbetriebnahme Ende 2028 erfolgen soll. Auch PFAS ist weiterhin Thema an der Baustelle.

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Zum Anfang des Jahres machte eine mit Grundwasser vollgelaufene Baugrube den Bauarbeitern in Eckerde zu schaffen, weshalb rund 180 Spundbohlen rund um die Baugrube eingebracht wurden. 18 Meter tief mussten die sechs tonnenschweren und 22 Meter langen Bohlen mit großem Aufwand ins Erdreich getrieben werden. „Doch die Maßnahme war erfolgreich, weshalb trotz einer kleineren Verzögerung weitergearbeitet werden konnte“, erklärt Shterev die zurückliegende Aktion.

Um die schweren Baufahrzeuge in die Baugrube zu bekommen, musste eine Rampe aufgeschüttet werden. 100 LKW bewegten dafür gut 2.000 m³ Erdreich.

Start der Pfahlgründungen

Nun stehen Pfahlgründungen an. „Aufgrund des Auftriebs durch das Grundwasser können wir nicht direkt mit der Bodenplatte beginnen“, beschreibt Bahlcke die nächsten Schritte. „Erst werden wir 191 Pfähle einbringen, auf die wir dann die Bodenplatte des Kellers bauen.“

Die Bodenplatte soll rund 2.500 m² groß werden. „Das entspricht etwa 25 Einfamilienhäusern“, vergleicht Bahlcke die Fläche. Die Pfähle werden rund zehn Meter tief ins Erdreich gehen und aus Beton gegossen. „Ein Pfahl wird gut 13 Tonnen wiegen. Es wird eine große logistische Herausforderung, die Betonmischer dafür getaktet an die Baustelle zu bekommen“, erklären Bahlcke und Shterev das Vorhaben. Bis zu 200 Anfahrten von Betonmischern sind bislang eingeplant.

Zeitplan für die Pfahlgründungen

Die Vorbereitungen dazu sollen noch diese Woche beginnen, damit in der kommenden Woche die Arbeiten starten können. Pro Tag sollen dann 15 Pfähle errichtet werden. Zunächst auf der einen Seite der Baugrube, dann wird die aufgeschüttete Rampe auf der anderen Seite der Baugrube erreichtet und die Fahrzeuge arbeiten sich erneut von der Mitte bis an den Rand. Außerdem soll eine ein Meter starke Schotterschicht für die Bodenplatte aufgeschüttet werden.

Wenn dann etwa Mitte des zweiten Quartals 2026 der Rohbau bis zur Bodenplatte des Erdgeschosses steht, können laut Bauleitung die Spundwände entfernt werden, da der Auftrieb durch das Grundwasser aufgrund des Gewichts des Gebäudes keine Auswirkungen mehr habe.

Fertigstellung und Inbetriebnahme

Bis Ende Herbst 2026 soll der Rohbau dann in Gänze fertig sein. Eine Inbetriebnahme, die über eine Test- und eine Optimierungsphase langsam hochgefahren werden soll, ist weiterhin für Ende 2028 vorgesehen.

Verzögerungen und parallele Arbeiten

Insgesamt hat sich der Bau bislang um etwa zehn Monate verzögert. „Um etwas Zeit aufzuholen und den weiteren Bau zu straffen, werden drei Baubereiche parallel laufen“, so Bahlcke dazu. Neben den genannten Bauarbeiten in der Baugrube werden am angrenzenden Bereich schon Arbeiten am Eluat-Behälter und am Absetzbecken durchgeführt.

PFAS weiterhin Thema an der Baustelle

Auch die problematischen PFAS-Werte sind weiterhin Thema an der Baustelle und am Wasserwerk Eckerde. Für die Trinkwassergewinnung wurden schnell nach Bekanntwerden der Thematik im Juni vier Aktivkohlefilter angeschafft und eingebaut. Das Wasser aus der Baugrube, welches nach behördlicher Genehmigung in die Südaue abgeleitet wird, wird seit September durch Aktivkohlefilter gereinigt, bevor es abgeleitet wird.

Die erhöhten Werte, die Anfang des Jahres festgestellt wurden, lagen über den Richtwerten, die ab 2026 gelten sollen, aber schon jetzt kontrolliert werden. PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) sind eine Gruppe von synthetischen Chemikalien, die aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in zahlreichen Industrie- und Konsumgütern eingesetzt werden.

Inwieweit der Verursacher der erhöhten PFAS-Werte zur Verantwortung gezogen werden kann, wird derzeit noch von der Region Hannover und den Stadtwerken Barsinghausen geklärt. Die zusätzlichen Filteranlagen werden sich auf den Wasserpreis auswirken.