Anzeige

Verunfallter Mountainbiker kämpft sich zurück ins Leben und besucht seine Lebensretter

Ein Gruppenfoto mit seinen Lebensrettern vor dem Gerätehaus in der Wennigser Mark. Foto: Julia Heumann-Friedrichs.

Wennigser Mark/Springe. Der 23. Mai 2020 war für alle Beteiligten der Ortsfeuerwehr Wennigser Mark ein bewegender Tag. Als um 14.44 Uhr die Rettungskräfte zur Unterstützung des Rettungsdienstes auf den Deister-Trail „BMX-Bahn“ an den Wasserrädern gerufen wurden, ging es um jede Minute. Denn hier schwebte laut Alarmierung der Feuerwehrleitstelle ein 21-jähriger Mountainbike-Fahrer in Lebensgefahr. Er war nach einem Sturz mit seinem Zweirad nicht mehr ansprechbar. Helfer vor Ort, darunter auch ein Arzt, leisteten erste Hilfe. Die medizinische Erstversorgung erfolgte dann durch den Rettungsdienst mit Unterstützung der Märker Ortsfeuerwehr. .

Einsatzleiter Holger Friedrichs organisierte damals, dass die Notarztbesatzung der Rettungshubschraubers Christoph Niedersachsen schnellstmöglich zur Einsatzstelle gelangen konnte, da das fliegende Rettungsmittel auf einer Kuhwiese am Ortsrand der Wennigser Mark landen musste. Nachdem der junge Patient auf der verunfallten Strecke stabilisiert und mit der Schleifkorbtrage der Ortsfeuerwehr zum Rettungswagen getragen wurde, konnte der Notarzt alle weiteren medizinischen Schritte veranlassen, damit der Mountainbiker dann nach einer kurzen Fahrt mit dem Rettungswagen in den Christoph Niedersachsen umgelagert werden konnte. „Rettungsdienst und Feuerwehr haben damals Hand in Hand gearbeitet. Für uns war dieser schwere Einsatz sogar der zweite binnen zwei Wochen. Dank der von den Deisterfreunden kurz zuvor gespendeten Schleifkorbtrage, konnte hier eine schonende Tragehilfe stattfinden“, sind sich Ortsbrandmeister Thorsten Schmedes und sein Stellvertreter Holger Friedrichs einig.

Für den heute 23-jährigen Leon aus dem Bereich Springe, welcher selbst in der Feuerwehr aktiv ist, ist der 23. Mai wie ein zweiter Geburtstag. Nach einem langen Aufenthalt auf der Intensivstation der MHH und einer anschließenden intensiven Rehabilitation über ein halbes Jahr hinweg, hat sich Leon Stück für Stück zurück ins Leben gekämpft. Da er selbst keine Erinnerungen an den Unfallhergang und die nächsten Tage danach hat, nahm er Ende 2020 Kontakt zur Ortsfeuerwehr Wennigser Mark auf. Einen intensiven Kontakt pflegt er auch weiterhin zu dem Arzt, der zufällig vor Ort war und erste Maßnahmen einleitete. Während des letzten Dienstes der Märker Ortsfeuerwehr besuchte Leon die Kameraden am Gerätehaus in der Wennigser Mark und bedankte sich bei seinen Lebensrettern. „Ich bin Euch von Herzen dankbar für alles, was Ihr für mich getan habt“, sagte ein glücklicher Leon.

Kameraden, welche bei diesem Einsatz waren, konnten sich noch genau an die brenzlige Situation im Deister erinnern und waren froh, dass Leon diesen Unfall mit noch wenigen Einschränkungen bis heute überstanden hat. „Es ist toll und eine große Wertschätzung für uns als Feuerwehr, wenn sich jemand nach so einem Unfall wieder seinen ganz normalen Alltag leben kann und sich bei uns auch noch persönlich bedankt“, so Thorsten Schmedes. Wie Leon selbst sagte, sei er bereits wieder Mountainbike gefahren. Aber seither nur mit einem Fullface-Helm, vorsichtig und mit viel Respekt vor der Strecke im Deister. Als kleine Erfrischung gab es eine Kiste mit Getränken für die Kameraden. Natürlich wurde dann auch zusammen auf das Leben angestoßen.