Gehrden. Mit wunderschönen hellblauen Blüten steht die Wegwarte (Cichorium intybus) am Straßenrand und wird von Insekten gerne angeflogen. Jedoch öffnen sich die Korbblüten nur vormittags bei Sonnenschein. Sie bevorzugt trockene und nährstoffarme Böden. Vor etwa 200 Jahren wurde zum ersten Mal aus den gerösteten Wurzeln ein Getränk gebraut. .
Noch heute enthält der Zichorien- oder Getreidekaffee (auch Muckefuck-Kaffee genannt) die Wurzeln der Wegwarte. Er ist koffeeinfrei und sehr bekömmlich. Die Inhaltsstoffe sind vor allem Gerb- und Bitterstoffe. Aus der Wildform der Wegwarte sind die Zuchtformen des Chicoree und des Radicchios entstanden, die durch die Bitterstoffe sehr gesund sind. "Ein Beispiel, dass wir unsere Wildpflanzen erhalten sollten, da sie wertvolle Genressourcen für uns beinhalten", sagt Geisela Wiche vom NABU Gehrden.
Der Natternkopf (Echium vulgare) mit seinen dunkelblauen Blüten und rauhen borstigen Blättern wächst ebenfalls gerne auf trockenen und warmen Standorten. Nach der Bestäubung wechselt die Blütenfarbe von blau zu rosa. Die Blüten sind für Insekten überaus attraktiv. Mehr als 40 Schmetterlingsarten besuchen den Natternkopf. Dabei bietet die Blüte mit dem herausragenden Griffel und Staubblättern den Insekten einen komfortablen Landeplatz an.
Der Name Natternkopf kommt von der früheren Verwendung gegen Schlangebisse. "Es lohnt sich zwischen Gehrden und Everloh mal Ausschau nach der Wegwarte und dem Natternkopf, Schätze am Wegesrand, zu halten", lädt Wicke ein.