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Stärkung der Innenentwicklung: Großer Katalog mit 120 Ideen und Vorschlägen

Wirtschaftsförderer Nurettin Demirel berichtet über Entwicklungen im Einzelhandel

Gehrden.

Die Stärkung der Innenentwicklung von Gehrden und insbesondere die Planung für das Haus Steinweg 25 und den Marktplatz sind Themen mit besonderem Interesse für die Gehrdener. So war der erste Workshop zur Innenstadtentwicklung am 22. August mit über 90 Teilnehmern gut besucht. Rund 120 Ideen, Vorschläge und Anregungen zur Stadtentwicklung wurden damals gemeinsam in Arbeitsgruppen gesammelt. Zur Folgeveranstaltung waren jetzt über 70 Teilnehmer in den Bürgersaal gekommen, um sich über die Auswertung und das weitere Vorgehen zu informieren. „Es besteht ein großes Interesse an der Stadtentwicklung“, freute sich Bürgermeister Cord Mittendorf, bevor Stephanie Rahlf von der Kommunikativen Stadt- und Regionalentwicklung (KoRiS) und Gehrdens Wirtschaftsförderer Nurettin Demirel die Moderation der Informationsveranstaltung mit Nachfragen und weiteren Anregungen übernahmen. Rund 120 Vorschläge sind immerhin ein großer Katalog an Ideen und für ein Programm über mehrere Jahre.

Runder Tisch für Steinweg 25 und Marktplatz
Die Gruppe „Wir sind Gehrden“ nutzte den Infoabend, um auf ihre Ziele hinzuweisen, nach den konkreten Planungen und dem weiteren Verfahren nachzufragen. Bürgermeister Cord Mittendorf nahm den Vorschlag auf, alle Beteiligten von Stadt, Kirche, Bürgerinitiative und Hauseigentümerin zu einem Gespräch am Runden Tisch einzuladen. Angestrebt sind ein lösungsorientierter Dialog mit allen Beteiligten und eine Abwägung aller Belange im anstehenden Entscheidungsprozess. Das Haus Steinweg 25 und die Gestaltung des Marktplatzes bleiben ein wichtiges Thema für die Gehrdener.

Langwierige Verhandlungen für Biomarkt
Wirtschaftsförderer Nurettin Demirel zeigte am Beispiel der vielfach gewünschten Ansiedlung eines Biomarktes in der Innenstadt den langwierigen Gesprächsfaden auf. Seit August 2016 gibt es Gespräche mit den Eigentümervertretern der in Frage kommenden Immobilien am Steinweg und interessierten Investoren, es gab eine Unterschriftensammlung für einen Bioladen, das Kooperative Wirtschaftsform für den Betrieb eines Bioladens wurden vorgestellt, jetzt laufen weitere Vermittlungsgespräche und Spezialisten für Einzelhandelsimmobilien mit bundesweiten Kontakten sind eingeschaltet. „Viele Akteure sind beteiligt, viele Konstellationen sind zu beachten. Aber wir sind am Ball“, schilderte Wirtschaftsförderer Nurettin Demirel die Situation. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft wird ein neuer Tedi-Markt im ehemaligen „Ihr-Platz“-Geschäft am Steinweg eröffnen. „Wir wollen eine nachhaltige Entwicklung und keinen Geschäftswechsel oder neue Leerstände in zwei Jahren“, beschrieb Demirel eine Zielvorgabe.

Parkplätze, Marketing

Ein Problem ist der Mangel an Parkplatzflächen im Innenstadtbereich. Langfristig soll ein Parkraum-Konzept für die Innenstadt entwickelt werden. Dazu könnte auch ein Parkdeck in der Hornstraße zählen. Mit einem Parkraum-Konzept als Vorarbeit könnten Zuschüsse und Fördergelder eingeworben werden. Eine Verbesserung des Stadtmarketings ist als freiwillige Aufgabe bei einem defizitären Haushalt nur schwer umsetzbar. Dazu gab es eine mit Applaus aufgenommene Anregung aus dem Zuhörerkreis. Ein Marketing-Experte empfahl die Bildung eines Unternehmer-Stammtisches in Gehrden, aus dem Beiträge für ein Stadtmarketing auf ehrenamtlicher Basis entwickelt werden könnten. Eine hohe Kaufkraft und eine gelungene Innenstadtsanierung sprechen für den Einzelhandelsstandort Gehrden. „Große Investoren mit durchaus wünschenswerten Angeboten gehen vielfach nur in Städte mit über 50.000 Einwohnern“, schränkte Nurettin Demirel ein. Kurzfristig soll ein Lastenfahrrad am REWE-Markt zum Ausleihen angeboten werden. Ladesäulen für E-Autos sollen am Edeka- und REWE-Markt als Pilotprojekt in Gehrden aufgestellt werden. Einen Wochenmarkt am Nachmittag für Berufstätige wird es nicht geben. „Die Händler haben auf Anfrage mitgeteilt, dass sie keine freie Kapazitäten haben“, begründete Fachbereichsleiter Frank Born die Absage. Weitere Themen waren die Parkplatzsituation am Klinikum Robert Koch Gehrden und die Erreichbarkeit des Klinikums mit dem Linienbusverkehr, die Aufwertung des Boule-Platzes an der Margarethenkirche, die Aktivierung der Tripschen Parkanlage, ein Naherholungskonzept für den Gehrdener Berg, die Schaffung von barrierefreien Wohnraum mit bezahlbaren Mieten und ein Mehrgenerationentreffpunkt für Gehrden.