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Verlässliche Zeitschiene: Neue Grundschule in vier Jahren fertig?

Gehrden.

Für den Neubau der Grundschule Am Castrum soll eine konkrete Zeitleiste erstellt werden. Darin sollen die Zeitabläufe für die Prüfung der potentiellen Standorte, Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, die Bereitstellung der Finanzierungsmittel für die Investition, Termine für einen Architektenwettbewerb und die Ausschreibungen für die einzelnen Bauabschnitte aufgelistet werden. Eine Fakt steht aber jetzt schon fest: Die neue Grundschule wird erst in vier Jahren fertiggestellt sein.

Nach der nichtöffentlichen Ratsinformation über die Unterrichtssituation an der Grundschule Am Castrum gaben die Fraktionsvorsitzenden Thomas Spieker (CDU), Henning Harter (SPD) und Hilmar Rump (FDP) eine gemeinsame Erklärung ab. Die Sanierung im Bestand der heutigen Grundschule Am Castrum mit Neubau einer Verwaltung und einer Mensa soll 12 Millionen Euro kosten, ein kompletter Neubau der Grundschule mit Festsaal und Mensa etwa 12,4 Millionen Euro. Der Neubau einer Grundschule, auch an einem anderen Standort, wird danach favorisiert.

In der Sitzung des Ausschusses für Bildung schloss sich Heinz Strassmann (Grüne/Linke) dieser Auffassung an. „Die Sanierung des Matthias-Claudius-Gymnasiums führt uns seit Jahren vor Augen, wie zeit- und kostenintensiv eine Sanierung mit zahlreichen Unwägbarkeiten sein kann. Ein kompletter Neubau für das Gymnasium wäre besser gewesen“, so Strassmann.

Schulleiterin Nina von Zimmermann befürwortet ebenfalls einen Neubau. Eine Sanierung wirkt sich nachteilig über viele Jahre für das Unterrichtsangebot und das Lernverhalten der Grundschüler aus, so die Schulleitung der Grundschule Am Castrum.„Ein kompletter Neubau auf der grünen Wiese lässt sich auch schneller realisieren als eine zeitaufwändige Sanierung im Gebäudebestand“, vermutet Bildungsausschussvorsitzender Henner Bechtold.

Die Stadtverwaltung ist jetzt mit einem Prüfauftrag aufgefordert, eine Vorlage für weitere Beratungen über die Sanierung der Grundschule oder den stärker favorisierten Neubau einer Grundschule mit einer Bewertung der alternativen Standorte auszufertigen. Erster Stadtrat André Erpenbach räumte dazu ein, dass es viele Faktoren zu beachten gibt und eine verlässliche Zeitschiene nur mit einigen Fragezeichen aufgestellt werden kann. Heinz Strassmann (Grüne/Linke) wurde konkreter und benannte die alternativen Standorte einer neuen Grundschule mit potentiellen Flächen am Neubaugebiet Langes Feld 3. Bauabschnitt, am Bünteweg/Feuerwehrhaus oder im Knülfeld am westlichen Stadtrand. „Diese Standorte kursieren in Gesprächen in der Bürgerschaft“, so Strassmann. Erster Stadtrat André Erpenbach äußerte sich nicht zu diesen Vermutungen.

Die Grundschule Am Castrum platzt dabei aus allen Nähten. Zum Schuljahresbeginn nach den Sommerferien 2018 werden nach einer derzeitigen Berechnung 133 Schulanfänger in der Grundschule Am Castrum erwartet. Für die ersten Klassen müsste eine Sechszügigkeit eingeplant werden. Dazu könnte ein zusätzlicher Raum im Hortbereich belegt werden.

Im März 2018 soll eine Standortanalyse mit Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die neue Grundschule vorliegen. Finanzielle Mittel werden bereits im Doppelhaushalt 2018/19 eingestellt. „Wir haben dringenden Handlungsbedarf. Die Kinder können nicht auf der Straße stehen, wenn Gehrden weitere Neubaugebiete erschließt und um den Zuzug junger Familien wirbt“, unterstrich Zuhal Karakas von der Elternvertretung. Dies sehen die Mitglieder des Ausschusses für Bildung ebenso.