Hannover. Passend zum Start der Sommerferien und einem erhöhten Reiseaufkommen rückt die Johanniter-Unfall-Hilfe Niedersachsen/Bremen die Themen Erste Hilfe und Verbandkasten in den Fokus. Ein sicheres Händchen und die richtige Ausrüstung – das kann nämlich insbesondere bei einem Notfall in der Reisezeit entscheidend sein. Egal ob im Auto, auf dem Motorrad oder auf dem Fahrrad, das erhöhte Verkehrsaufkommen in der Urlaubszeit bringt oft ein entsprechendes Unfallrisiko mit sich. Und auch für andere Notfälle wie den Herzinfarkt eines Angehörigen oder Atemnot beim Kind lohnt sich jederzeit eine sorgfältige Vorbereitung durch einen Erste Hilfe-Kurs, einen vollständigen Verbandkasten und das richtige Verhalten in Notfallsituationen..
Erste Hilfe ist nie ein Fehler - die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. gibt wichtige Hinweise auf das richtige Verhalten im Notfall:
Im Ernstfall sorgen die folgenden Schritte für eine entsprechende Orientierung und helfen dabei, Verletzte bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes so gut wie möglich zu versorgen und zu unterstützen:
· Unfallstelle absichern
· Überblick verschaffen, helfen, melden (Notruf 112) und dabei auf die Abfrage der W-Fragen konzentrieren:
- Wo ist es passiert? Was ist passiert?
- Wie viele Verletzte? Welche Art von Verletzungen?
- Wer meldet den Unfall?
- Wichtig: Nicht auflegen, auf Rückfragen warten!
- Verletzte versorgen
Lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten. Die wichtigsten Handgriffe der Ersten Hilfe können am besten in einem Erste Hilfe-Kurs gelernt und aufgefrischt werden. „Damit die notwendigen Kenntnisse und Handlungsoptionen im Notfall ohne langes Nachdenken abgerufen werden können, raten die Johanniter, die eigenen Erste Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen – am besten alle zwei Jahre“, so Hannes Wendler, Landesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe in Niedersachsen/Bremen.
Mit dem Verbandkasten richtig ausgerüstet. Damit die Erste Hilfe gelingt, braucht es neben einem beherzten Einsatz sowohl im Auto als auch zuhause einen vollständigen Verbandkasten. Der kleine Lebensretter ist im PKW gesetzlich vorgeschrieben, sollte regelmäßig überprüft und aktuell ausgestattet sein. Bei längeren Fahrten oder Urlaubsreisen sollte er zudem nicht unter dem gesamten Reisegepäck verstaut sein: „Zur Urlaubssaison kommt es auf Autobahnen häufig zu Staus mit Auffahrunfällen und verletzten Reisenden“, erklärt Hannes Wendler, Landesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe in Niedersachsen/Bremen. „Wer dann seinen Verbandkasten im Kofferraum lange suchen muss, verliert wertvolle Zeit. Wichtig ist, dass der Verbandkasten sicher verstaut wird und trotzdem jederzeit griffbereit zur Verfügung steht.“
Der Verbandkasten sollte regelmäßig auf Vollständigkeit und Haltbarkeit der Materialien überprüft werden. Mittlerweile gehören auch zwei Gesichtsmasken (FFP2 oder medizinische Maske) zum Inventar. Darüber hinaus gehören Wundpflaster, Verbandpäckchen, Mullbinden und eine Rettungsdecke hinein, aber auch Einmalhandschuhe und eine Erste Hilfe-Schere zählen zur Grundausstattung. In den Verbandkasten gehören auch zwei Feuchttücher zur Hautreinigung, ein 14-teiliges Pflasterset mit zwei Fingerkuppenverbänden und ein kleines Verbandpäckchen – zum Beispiel für Kinder. Der Inhalt sollte regelmäßig kontrolliert werden. Sterile Wundauflagen können beispielsweise verkeimen, Pflaster nicht mehr kleben oder Fixierbinden durch Temperaturwechsel ihre Elastizität verlieren. Sterile Verbandmaterialien wie Wundkompressen oder Verbandtücher weisen auf der Verpackung ein Verfallsdatum aus. Ist dieses Datum überschritten, muss das Material ausgetauscht werden. Dazu gehört auch, beschädigte Verpackungen von ursprünglich keimfreien Binden und Verbandpäckchen zu ersetzen. Im Handel erhalten Autofahrer alle notwendigen Materialien, um den Verbandkasten wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. Laut Empfehlung der Johanniter sollten sich Autofahrer zudem mit dem Inhalt des Verbandkastens und der Anwendung des Materials vertraut machen, bevor es zum Notfall kommt.
Informationen zum Thema Verbandkasten finden Sie in unserem Online-Magazin „acht“: acht.johanniter.de/verbandkasten-im-auto/
Erste-Hilfe-Kursangebote in Ihrer Nähe: www.johanniter.de/erstehilfe
Ãœber die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Landesverband Niedersachsen/Bremen
Der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. erstreckt sich von der Nordsee bis in den Harz, zwischen der Lüneburger Heide und dem Emsland, in der Mitte das Bundesland Bremen. Ihm angeschlossen sind die fünf Regionalverbände Bremen-Verden, Harz-Heide, Niedersachsen Mitte, Südniedersachsen und Weser-Ems. Von der ambulanten Pflege über den Bevölkerungsschutz, die Sanitäts- und Rettungsdienste bis hin zur Jugendarbeit und den Kindertagesstätten – mit unseren Angeboten unterstützen wir Menschen in allen Lebenslagen. Rund 3.700 Menschen sind in unserer Region hauptamtlich für die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. tätig. Aus Liebe zum Leben engagieren sich zudem mehr als 7.500 Helferinnen und Helfer ehrenamtlich in Niedersachsen und Bremen, darunter über 1.700 Johanniter-Jugendliche. Ohne die Unterstützung unserer gut 102.000 Fördermitglieder wäre all dies nicht möglich. Infos unter: www.johanniter.de/nb