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Zukunft der Feuerwehr ist Thema der Dienstbesprechung

Tauchergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Lehrte stellt sich vor.

Region.

Zukunftsthemen wie die Ausbildungssituation an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) sowie notwendige Investitionen in die Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren bestimmen die Führungskräftetagung der 20 Stadt- und Gemeindefeuerwehren sowie 206 Ortsfeuerwehren der Region Hannover mit fast 300 Teilnehmern.

Am Samstag, 18. November, fand im Haus der Region die „Große Dienstbesprechung 2017 der Regionsfeuerwehr“ statt. Hier trafen sich die Stadt-, Gemeinde- und Ortsbrandmeister sowie deren Stellvertreter der 20 Städte und Gemeinden des Umlandes der Region zu ihrer Jahrestagung. Sie vertraten die 8.881 Einsatzkräfte der 206 Ortsfeuerwehren, die den Brandschutz für die 644.846 Einwohner der Region Hannover an 365 Tagen im Jahr sicherstellen. In seinem Jahresbericht referierte Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing über das Einsatzgeschehen und ging auf die aktuellen feuerwehrpolitischen Themen ein. Bei 5.794 Einsätzen fiel auf, dass die Unwettereinsätze weiter zunehmen. Starkregen, Eisregen, Stürme und Hochwasser forderten die Einsatzkräfte mehrfach im Jahr. Um Engpässe im Funkverkehr bei derartigen Lagen zu vermeiden, soll die Regionsleitstelle die Feuerwehrführungen der Kommunen frühzeitig informieren und die an die örtlichen Einsatzleitungen (ELO) weiterzugebenden Einsätze zügig disponieren, um die Kapazitäten zu entlasten. Um bei Hochwassereinsätzen wie dem der Regionsfeuerwehrbereitschaften IV und V im Juli im Landkreis Hildesheim effizienter zu sein, forderte die Regionsfeuerwehrführung eigene Arbeitsmittel zur Füllung und Verladung von Sandsäcken. Erneut war auch die Ausbildungssituation an der NABK in Celle Thema der Dienstbesprechung. Regionsbrandmeister Mensing erkannte die Fortschritte bei der Ausweitung der Kapazitäten an, forderte aber auch die neue Landesregierung auf, den eingeschlagenen Kurs konsequent fortzusetzen. Zu diesem Thema konnte Landesbranddirektor Jörg Schallhorn mitteilen, dass der „Ausbau ohne Wenn und Aber“ vorangetrieben wird. Im gerade abgeschlossenen Koalitionsvertrag wurden nach seinen Worten die geplanten Investitionen des zweiten Bauabschnittes mit rund 40 Millionen Euro, davon 20 Millionen Euro in 2018, festgeschrieben. Auf Regionsebene werden die von der Volkshochschule Hannover Land 2017 erstmals durchgeführten Seminare für angehende Feuerwehrführungskräfte auch 2018 angeboten. Matthias Düsterwald berichtete von 70 Kameraden aus 17 Kommunen, die sich für schwierige Gesprächslagen, das Halten von Reden und Ansprachen, das Zeitmanagement vor dem Hintergrund ständig steigender Anforderungen, das Hineinwachsen in die Rolle als Vorgesetzter und die Lösung von Konflikten fortgebildet haben. Regionsbrandmeister Mensing avisierte weiter die Anschaffung von Küchenkraftwagen zur Verpflegung der Regionsfeuerwehrbereitschaften bei Katastropheneinsätzen sowie eines neuen Einsatzleitfahrzeuges (ELW 2) für die Bereitschaften. Für die Feuerwehrtechnische Zentrale in Ronnenberg forderte Mensing eine Neukonzeption ein. Die inzwischen 50 Jahre alten Gebäude werden den heutigen Anforderungen bei der Größe der Fahrzeughallen wie auch hinsichtlich der Ausbildungsräumlichkeiten nicht mehr gerecht. Schließlich ging Karl-Heinz Mensing auch noch auf die für 2018 geplante Einführung des Digitalfunks ein. Schwerpunkte sind dabei die geplante Endgeräteausschreibung, an der alle Kommunen der Region teilnehmen, und die Umsetzung eines Service- und Logistikkonzeptes, das unter anderem einen „Gerätewagen Funkwerkstatt“ beinhaltet, der bei den Feuerwehren vor Ort die Programmierungen der Geräte vornehmen soll. Auf die Mitgliederentwicklung in den niedersächsischen Feuerwehren und die Herausforderungen in den
Bereichen „Zivile Verteidigung“, „Katastrophenschutz“ und die „Alltägliche Gefahrenabwehr“ ging Landesbranddirektor Jörg Schallhorn in seinem Impulsvortrag „Die Feuerwehr zwischen Tradition und Zukunft – Standortbestimmung
und Ausblick“ ein. Er kündigte an, dass die neue Koalition in Niedersachsen den Katastrophenschutz
stützen wird, unter anderem im Hinblick auf die erforderlichen Fahrzeugbeschaffungen. Jan-Frerk Mandel vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz bei der Polizeidirektion Hannover stellte Neuerungen im Rahmen der Imagekampagne "Ja zur Feuerwehr" vor. Thomas Wittschurky berichtet als Geschäftsführer der Feuerwehrunfallkasse Niedersachsen von neuen Konzepten für die Schulung von Sicherheitsbeauftragten und von einer Ampelübersicht die zeigen soll, was Jugendliche in der Feuerwehr dürfen und was nicht. Zum Thema Inklusion sagte Wittschurky, dass dies absolut kein Streitthema für die Unfallkasse sei. Mit der Leitlinie „Man muss nicht alles machen und können“ kann im Einzelfall entschieden werden, in welchen Bereichen Menschen mit Behinderung in der Feuerwehr und in den Kinder- und Jugendfeuerwehren mitmachen können. Zu den weiteren Referenten der Tagung gehörten Regionsausbildungsleiter Detlev Köllenberger, Regionssicherheitsbeaufragte Udo Reiche, der Leiter der Technischen Einsatzleitung Alfred Blume und die Notfallseelsorger Tim Kröger und Matthias Stalmann, die Zahlen und Neuigkeiten aus ihren Arbeitsbereichen vortrugen.
Eine Vorstellung der Tauchergruppen der Freiwilligen Feuerwehren der Region gehörte ebenso zum Rahmenprogramm wie eine durchlaufende Präsentation von Einsatzbildern und Wettbewerbserfolgen der Wehren. Feierlich beschlossen wurde die Tagung mit dem gemeinsamen Singen der Deutschen Nationalhymne, begleitet vom Regionsorchester Hannover unter der Leitung von Hauptstabführer Pieter Sikkema, das die Veranstaltung musikalisch umrahmte. Karl-Heinz Mensing bedankte sich nicht nur bei den Musikern, sondern auch bei der Ortsfeuerwehr Landringhausen für die Versorgung mit
Getränken und einem kleinen Imbiss sowie der Region Hannover für die Räumlichkeiten und die organisatorische Unterstützung.