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21-Jähriger muss in U-Haft

Foto: pixabay

Region / Hannover.

Am Flughafen in Hannover-Langenhagen stehen die Maschinen still. Wie überregionale Medien berichten, wurde der Flugbetrieb heute Nachmittag eingestellt. Der Grund: Noch unbestätigten Informationen zufolge soll ein Mann mit seinem Fahrzeug versucht haben, durch die Durchlassstelle auf das Vorfeld des Flughafens zu gelangen. Der Mann soll in Gewahrsam sein. Die Hintergründe des Vorfalls sind aktuell noch unklar, der Flughafen ist noch auf unbekannte Zeit stillgelegt.

Update: 20.43 Uhr

Nach Stunden hat der Flughafen Hannover-Langenhagen nun wieder den Betrieb aufgenommen. Die Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar.

Update: 30. Dezember, 10.10 Uhr

Laut der Polizeidirektion Hannover und der Bundespolizei ist ein Mann mit einem BMW durch ein zuvor verschlossenes Tor auf das Gelände des Flughafens Hannover-Langenhagen gelangt. Auf dem Vorfeld hielt er seinen PKW unter einem dort stehenden Flugzeug an. Hier wurde er von Bundespolizisten überwältigt. Verletzte hat es nicht gegeben. Nach bisherigen Erkenntnissen war der Mann von der Flughafenstraße, gegenüber der Evershorster Straße, in Richtung des Flughafens abgebogen. Hier öffnete er gewaltsam ein verschlossenes Tor und gelangte mit seinem Wagen auf das Vorfeld des Flughafengeländes. Eine Vorfeldstreife der Bundespolizei nahm umgehend die Verfolgung des Fahrzeugs auf und folgte dem jungen Mann bis zu einem auf dem Vorfeld stehenden, mit 172 Fluggästen besetzten Airbus (A) 320 einer griechischen Airline. Hier hielt der BMW unterhalb des Flugzeugs an und Beamte der Bundespolizei überwältigten den Fahrer in seinem Wagen, wobei er Widerstand leistete. Aus Sicherheitsgründen wurden der Flugverkehr unverzüglich eingestellt, die Abfertigung aller Maschinen unterbrochen sowie die Sicherheitsbereiche geräumt. Delaborierer der Bundespolizei untersuchten anschließend den noch auf dem Vorfeld stehenden BMW. Hinweise auf darin befindliche Sprengstoffe ergaben sich dabei nicht.

Weder im Pkw noch bei dem Festgenommenen wurden irgendwelche gefährlichen Gegenstände gefunden. Aus diesem Grund konnten alle Maßnahmen gegen 20.05 Uhr aufgehoben und der Betrieb am Flughafen wieder aufgenommen werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu den bislang unbekannten Hintergründen aufgenommen und ein Verfahren wegen Gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte sowie Fahren unter Drogeneinfluss eingeleitet. Nach eigenen Angaben handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen 21 Jahre alten Mann, der aus Polen stammt. Die Ermittlungen zu seiner Identität dauern an. Ein durchgeführter Drogenschnelltest ergab erste Hinweise auf eine Beeinflussung durch Drogen. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen. Bisherigen Ermittlungen zufolge verfügt der Mann über keinen festen Wohnsitz im Bundesgebiet. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund liegen aktuell nicht vor.

Update 13.07 Uhr:

Die Ermittler haben zwischenzeitlich die Identität des Tatverdächtigen geklärt. Es handelt sich um einen 21 Jahre alten Mann aus Polen, der bislang lediglich polizeiliche Erkenntnisse wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz hat. Auch zur Vorfallszeit stand der junge Mann offenbar unter dem Einfluß von Drogen - das Ergebnis der Blutproben steht noch aus. Die Motivlage ist nach wie vor unklar, es haben sich jedoch keinerlei Hinweise auf etwaige terroristische Hintergründe ergeben. Derzeit wird noch untersucht, wie der Tatverdächtige das verschlossene Tor überwinden konnte. Momentan spricht vieles dafür, dass er es gewaltsam mit seinem Pkw geöffnet hat. Weitere Ermittlungen ergaben außerdem, dass er anschließend auf dem Gelände des Flughafens eine Schranke zum Vorfeld durchbrochen hat. Der 21-Jährige soll auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Ermittlungen dauern an.

Update: 18.08 Uhr

Ein Richter hat den jungen Mann, der gestern Nachmittag durch ein verschlossenes Tor auf das Gelände des Flughafens Hannover-Langenhagen gefahren ist, in Untersuchungshaft geschickt.