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Gegen Gewalt und Diskriminierung: NFV bildet neun Konfliktlotsen aus

Quelle: NFV.

Barsinghausen/Region. Neun Frauen und Männer aus Niedersachsen haben jetzt in der NFV-Akademie in Barsinghausen ihre Ausbildung zu regionalen NFV-Konfliktlotsen abgeschlossen. Die Teilnehmer der kostenlosen Zertifikats-Ausbildung sind ab sofort als regionale Ansprechpartner für die Themen Anti-Diskriminierung und Gewaltprävention im niedersächsischen Amateurfußball im Einsatz, um Vereine und Mitglieder des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) im Zusammenhang mit Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen flächendeckend zu beraten und präventiv zu unterstützen. .

Nach der Einrichtung der zentralen NFV-Anlaufstelle für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle im Oktober 2020 und der ersten Ausbildung von Konfliktlotsen im Jahr 2021 setzt der NFV sein Engagement im Themenfeld Fair Play, Gewaltprävention und Anti-Diskriminierung fort. Das Angebot der kostenlosen Zertifikats-Ausbildung regionaler NFV-Konfliktlotsen steht im direkten Zusammenhang der Kooperation des NFV mit dem LandesSportBund Niedersachsen im Rahmen des Projekts „Sport mit Courage“. Gefördert wird das Gesamtprojekt aus Mitteln des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.

Um Niedersachsens Fußballplätze als Orte der respektvollen Begegnung, der Fairness, des Zusammenhalts und der Vielfalt langfristig und nachhaltig stärken zu können, wurden den Ausbildungsteilnehmern verschiedene Kompetenzen vermittelt. Dazu zählten die Sensibilisierung für Diskriminierung, Extremismus und Gewalt im Amateurfußball ebenso wie die Vermittlung niedrigschwelliger Beratungs- und Moderationskompetenz oder auch die Stärkung persönlicher Handlungssicherheit im Umgang mit Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen. Diese Kompetenzen versetzen die NFV-Konfliktlotsen nun in die Lage, Ansprechpartner*innen im regionalen Amateurfußball für die Themen Anti-Diskriminierung und Gewaltprävention zu sein und Kontakt zu den Beteiligten nach Vorfällen aufzunehmen. Nach einer Ersterfassung der Situation erörtern sie gemeinsam mit den Beteiligten Handlungsoptionen zur Aufarbeitung bzw. Deeskalation und vermitteln ggf. präventive und interventive Angebote durch Experten.

Sebastian Ratzsch, NFV-Teamleiter Gesellschaftliche Verantwortung, überreichte folgenden Konfliktlotsen jetzt die Zertifikate: Jörg Ullrich (Harsum), Mohammed Nouali (Hildesheim), Michael Heyen (Wilhelmshaven), Elke Vogel (Nordhorn), Frank Dobroschke (Delmenhorst), Tim Haritz (Barsinghausen), Astrid Touray (Bremen), Andreas Kramer (Bremen), Andreas Vogel (Nordhorn).

Im Rahmen der Ausbildung, die an zwei November-Wochenenden in der NFV-Akademie stattfand und sechs verschiedene Module beinhaltete, waren neben NFV-eigenen Referenten auch externe Experten aus den Bereichen Gewaltprävention, Anti-Diskriminierungsarbeit, Konfliktbearbeitung und Mediation als Referenten involviert. Dabei handelt es sich um Moritz Braukmüller (Coaching Momente), Frank Koch (Anti-Gewalt-Trainer und Supervisor), Sebastian Ratzsch (NFV, Teamleiter Gesellschaftliche Verantwortung), Kim Neubert (NFV, Team Überfachliche Qualifizierung), Larissa-Johannetta Becks (LSB Niedersachsen) und Patrick Neumann (LSB Niedersachsen). Darüber hinaus stellte mit der Mobilen Beratung ein weiterer relevanter Netzwerkpartner seine Tätigkeit und das damit verbundene Angebot im Rahmen der Ausbildung vor. Zudem berichteten Özcan Irkan und Marvin Schories, die beide im vergangenen Jahr als NFV-Konfliktlotsen ausgebildet wurden, über die im Zuge ihrer bisherigen Arbeit gesammelten Erfahrungen.

Erfreut über die abgeschlossene Ausbildung und den zukünftigen Einsatz der regionalen NFV-Konfliktlotsen äußerte sich Frank Schmidt als zuständiges NFV-Präsidiumsmitglied: „Die mit dem Abschluss der zweiten Ausbildung erreichte Vergrößerung des Teams der NFV-Konfliktlotsen ist nicht zuletzt angesichts der zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung steigenden Tendenz an Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen auf und neben unseren niedersächsischen Fußballplätzen einmal mehr notwendig. Denn nur über eine breit aufgestellte Mannschaft können wir in unserem Flächenland der derzeitigen auch stets im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu betrachtenden Entwicklung entgegentreten und somit zudem die damit einhergehenden negativen Konsequenzen für den gesamten organisierten Fußball ein Stück weit beeinflussen.“

Auch für Jan Baßler, zuständiger NFV-Direktor, hat die Thematik einen hohen Stellenwert: „Gewalt und Diskriminierung sind zwar keine Auswüchse des Fußballs, sondern primär Auswüchse der Gesellschaft, die im Fußball zum Tragen kommen. Allerdings sind auch wir gefordert, diesen Tendenzen entschieden entgegenzutreten und einen konfliktfreien Sport auf unseren Plätzen zu fördern. Nachdem wir nun insgesamt 23 regionale NFV-Konfliktlotsen ausgebildet haben und einsetzen können, kommen wir unserem Ziel, in jedem unserer 32 NFV-Kreise mit mindestens einem Konfliktlotsen bzw. einer Konfliktlotsin vertreten zu sein, immer näher.“