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Getötete Anna Lena: Urteil fällt nächste Woche

Barsinghausen / Region.

9.54 Uhr: Im Prozess um den Tod der 16-jährigen Anna-Lena T. hat heute Morgen vor dem Landgericht der 4. Verhandlungstag gegen Ronald C. wegen Mordverdachts begonnen. Eine Rechtsmedizinerin hat den Autopsiebericht verlesen und die Ergebnisse der DNA-Analysen mitgeteilt. Demnach sind bei allen Blutspuren DNA-Merkmale des angeklagten Ronald C. gefunden worden. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass es sich auch um eine andere männliche Person mit ähnlichen DNA-Merkmalen handeln könne, so die Rechtsmedizinerin. Bei den gefundenen Spuren seien nicht sämtliche DNA-Merkmale des Tatverdächtigen festgestellt worden.

Update 10.25 Uhr:

Inzwischen hat Staatsanwältin Friederike Riemer mit ihrem Plädoyer begonnen. Sie geht davon aus, dass Ronald C. Anna Lena auf dem Weg vom Bahnhof Richtung Adolf-Grimme-Schule sexuell belästigte. Die vorliegenden Spuren beweisen demnach, dass Ronald C. Anna Lena erschlug, nachdem sie sich geweigert hatte, einen sexuellen Kontakt zu ihm einzugehen. Anhaltspunkte seien, dass er die letzte Person ist, mit der Anna Lena gesehen wurde, an seinen Schuhen und seiner Hose die vollständige DNA gefunden wurde. Außerdem wurde seine DNA an der Tatwaffe, dem 25 Kilogramm schweren Ast, gefunden.

Wie der psychiatrische Sachverständige erklärt hatte, habe Ronald C. selbstbewusst mitgeteilt, dass ihm egal sei, wie viel DNA gefunden werde, da er unschuldig sei. Für die Staatsanwältin zeigt sich daraus, dass C. glaubt, dass er alle Beweismittel gegen ihn beseitigt hat. Für ihn habe Anna Lena selbst die größte Gefahr dargestellt. Um seine eigentliche Tat, den sexuellen Übergriff zu verdecken, habe er sie deshalb getötet, obwohl sie bereits lange vorher kampfunfähig war.

Update 19.45 Uhr:

Verteidiger Christian J. Neumann plädierte für einen Freispruch seines Mandanten. Die Zeit vom Weggang am Bahnhof Barsinghausen bis zur Ankunft seines Mandanten am Flüchtlingsheim sei mit weniger als 30 Minuten zu kurz gewesen, als dass Ronald C. die Tat hätte begehen können. Dieser schloss sich der Aussage seines Verteigers an. „Ich möchte noch einmal betonen, dass ich sie nicht umgebracht oder vergewaltigt habe“, sagte er abschließend.

Die Verhandlung wird am Mittwoch, 5. Dezember, um 15 Uhr fortgesetzt. Dann soll das Urteil verkündet werden.