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Hundeattacke: Veterinärbehörde versäumt Kontrolle

Region / Hannover.

Der Hund, der letzte Woche zwei Menschen totgebissen hat (wir berichteten), zeigte in den letzten fünf Jahren keine Auffälligkeiten. Das gab heute Stadtkämmerer der Landeshauptstadt Hannover, Axel von Ohe, bekannt. Weder Beschwerden noch Beißvorfälle durch Dritte sollen nicht vorgelegen haben. Auch die Ergebnisse der Begutachtungen des Tierheimes aus 2014 und 2016 seien der Stadt nicht gemeldet worden.

Ein Hinweis zeigte sich im März 2011: Die Veterinärbehörde hatte der Landeshauptstadt einen Hinweis auf eine "mögliche Gefährlichkeit des Tieres" und auch auf "Zweifel an der artgerechten Haltung des Hundes" mitgeteilt. "Der Hinweis kam vom Amtsgericht Hannover, von der für den Halter zuständigen Familienbetreuerin. Dem Hinweis des Amtsgerichtes beigefügt waren eine Stellungnahme der Familienbetreuerin, die Stellungnahme einer Hundetrainerin sowie ein psychiatrisches Gutachten über den Hundehalter. In Reaktion auf diesen Hinweis ist der Halter des Hundes am 15. März 2011 durch die Veterinärbehörde zur Vorstellung des Hundes aufgefordert worden. Er ist dieser Aufforderung allerdings nicht nachgekommen. Der Sachverhalt ist dann ohne konkrete Begutachtung des Hundes weiter geprüft worden", heißt es in der Pressemitteilung. "Eine Umsetzung von Maßnahmen ist nicht erfolgt. Wären sie umgesetzt worden, kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass dem Halter das Halten des Hundes untersagt worden und ihm dieser entzogen worden wäre." Warum keine Maßnahmen ergriffen worden, bleibt unklar. Die rechtlichen Konsequenzen müssen nun überprüft werden, vergleichbare Fälle soll es nicht geben - Ältere Fälle sollen nun nochmals überprüft werden.

Wie es mit dem Hund weitergeht, bleibt bisher ungewiss: Oberste Priorität sei jedoch, eine "Gefährdung Dritter" auszuschließen. Das Tierheim hatte den Vorschlag gemacht, den Hund in einer Spezialeinrichtung unterzubringen. Diese Möglichkeit soll nun überprüft werden. "Wann ein Ergebnis vorliegen wird, ist heute noch nicht genau zu sagen. Bis zu einer Entscheidung und abschließenden Beurteilung verbleibt der Hund im Tierheim."