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Kernkompetenzen stärken: Niedersachsens Schüler sollen Rechtschreibleistungen verbessern

Symbolfoto Pixabay

Region / Hannover.

Die Schüler an weiterführenden Schulen sollen ihre Rechtschreibleistungen verbessern. Das hat Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne bei der Vorstellung des Materialbandes „Orthografie – Materialien für einen kompetenzorientierten Unterricht im Sekundarbereich I“ erklärt. „Wir möchten die Lehrkräfte fachlich und didaktisch dabei unterstützen, Schülerinnen und Schüler zu guten Rechtschreibleistungen zu führen. Eine sichere Rechtschreibung ist eine wesentliche Grundfertigkeit und eine wichtige Kulturtechnik. Mit dem neuen Materialband für Lehrkräfte gehen wir einen wichtigen Schritt, um der Orthografie wieder mehr Gewicht zu verleihen“, so Tonne.

Der 100-seitige Materialband wendet sich an die rund 1.000 Schulen des Sekundarbereichs I (Hauptschulen, Realschulen, Oberschulen, Gesamtschulen und Gymnasien in öffentlicher und privater Trägerschaft). An diesen Schulen werden im Sekundarbereich I in Niedersachsen rund 450.000 Schülerinnen und Schüler von rund 35.000 Lehrkräften unterrichtet. Den Schulen wird der Materialband vom Kultusministerium über die Landesschulbehörde zur Verfügung gestellt. Als Download ist dieser ebenfalls verfügbar.

„Orthografie – Materialien für einen kompetenzorientierten Unterricht im Sekundarbereich I“ gibt einen theoretischen Input über die Schriftsprachförderung sowie über die fachlichen und didaktischen Grundlagen. Der Großteil der Publikation umfasst konkrete Unterrichtsideen für das Fach Deutsch. „Die Unterrichtspraxis entscheidet über den Erfolg der Rechtschreibförderung“, stellten die Autorinnen und Autoren des Materialienbandes  übereinstimmend fest. „Daher haben wir den Schwerpunkt ganz bewusst auf Ãœbungs- und Aufgabenformate gelegt, die die Lehrkräfte im Rahmen des Rechtschreibunterrichts unterstützen“, so Grit Hopf und Sandra-Kay Behrendt, Fachberaterinnen Unterrichtsqualität bei der Niedersächsischen Landesschulbehörde. Sie stellten den Materialband heute gemeinsam mit Kultusminister Tonne vor.

Die Stärkung der Rechtschreibung fügt sich ein in die Strategie des Landes, die Kernkompetenzen der Schülerinnen und Schüler beim Lesen, Schreiben und Rechnen stärker in den Fokus zu rücken. Als erste Maßnahme wurden für das Schuljahr 2017/2018 neue Lehrpläne (Kerncurricula) für die Fächer Deutsch und Mathematik in der Grundschule  installiert. Das Ãœben wird  stärker betont, insbesondere durch das Hervorheben von Wiederholung und Vertiefung.

„Hierauf bauen wir auf und verstärken unsere Bemühungen noch weiter“, so Tonne. Die Befunde des IQB-Bildungstrends 2016 für den Grundschulbereich seien selbstverständlich auch ein Auftrag an die weiterführenden Schulen. „Deshalb setzten wir auch hier an. Und wir werden weitere Maßnahmen ergreifen“, kündigte der Kultusminister an. Die Förderung von Kernkompetenzen sei ein auf mehrere Jahre anzulegender Prozess.

Folgende Schritte folgen in Niedersachsen zunächst:

1. Einführung des Programms „Lesen macht stark“: Zielsetzungen des Programms sind unter anderem das frühzeitige Erkennen der Kinder mit Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb, die Ableitung individueller Förderung und die Prävention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Andere Länder haben mit „Lesen macht stark“ gute Erfahrungen, die wir auch für unsere Schülerinnen und Schüler nutzen möchten. Das Programm  hat nachweislich positive Effekte auf die Kompetenzentwicklung im Bereich Lesen und Schreiben. Und es kann schulformübergreifend etabliert werden.

2. Neue Schülerwettbewerbe zur Rechtschreibung in Niedersachsen etablieren: Wettbewerbe haben motivierenden Einfluss und flankieren die Arbeit im Unterricht auf kreative und vielfältige Weise. Es können beinahe endlos viele Themen in unterschiedlichsten Anforderungsstufen rund um das Thema richtig Schreiben entwickelt werden. Ein Prüfauftrag zur Umsetzung ist bereits beauftragt.

3. Erarbeitung und Bereitstellung exemplarischer Lernaufgaben: Exemplarische Aufgaben sowie didaktisch-methodische Hinweise und Korrekturangaben sollen durch jeweils zwei Kommissionen, die zuständig für die Aufgabenerstellung für den Primarbereich oder die Sekundarstufe 1 sind, erarbeitet werden.

4. Musterkonzepte: Bereitstellung guter Beispiele aus den Schulen für die Schulen. Hiermit sollen erfolgreiche Maßnahmen wie schulinterne Arbeitspläne, Methodenkonzept, Handreichungen und Unterrichtsmaterialien allen Schulen niedrigschwellig zur Verfügung gestellt werden.