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Roland Panter: So manipulieren "Social Bots" die Gesellschaft

Grünen-Vorsitzender im Ortsverein Barsinghausen Helmut Freitag begrüßte den Kommunikationsspezialisten und Grünen-Buntestagskandidaten Roland Panter im ASB-Bahnhof.

Barsinghausen / Region.

Sah die große Mehrheit der Bevölkerung Mitte der 90er Jahre das Internet begeistert als unerschöpfliche Informationsquelle, so sorgen Fake News, Hasskommentare und wirre Verschwörungstheorien heute immer mehr dafür, dass die Nutzer das Internet kritisch sehen. Doch welche Möglichkeiten gibt es, den negativen Auswüchsen der digitalen Welt ein Ende zu bereiten? „Mit einer hohen Eigenverantwortung des Einzelnen und einer eigenständigen, effektiven Strafverfolgung im Netz“, sagt Kommunikationsdienstleister Roland Panter. Der Fachmann für digitale Kommunikation und Bundestagskandidat der Grünen im Wahlkreis 47, referierte auf Einladung der Barsinghäuser Grünen zum Thema „Fake News, Hatespeech & Social Bots: Bedroht das Internet die offene Gesellschaft?“. Panter erklärte, wie sich Fake News, also veröffentlichte absichtliche Falschmeldungen, rasend schnell verbreiten können und viele Internetnutzer verunsichern oder gar manipulieren. Ein Grund sind „Social Bots“: Computerprogramme, die vermehrt in sozialen Netzwerken eingesetzt werden. Es sind Programme, die in sozialen Netzwerken menschliche Verhaltensmuster simulieren und damit eine menschliche Präsenz im Web vortäuschen. Meistens sind Social Bots für einen bestimmten Zweck bestimmt, wie zum Beispiel politische Propaganda, Marketing oder PR. Sie diskutieren mit anderen Nutzern, hinterlassen Kommentare und können jede Diskussion entsprechend ihrer Programmierung in eine bestimmte Richtung lenken. „So ziemlich jeder Nutzer wird bei sich feststellen, dass er dem Wahrheitsgehalt einer Nachricht irgendwann misstraut, wenn in vielen Kommentaren eine andere Meinung vertreten wird“, erklärte Panter.

Weiter sind die sozialen Netzwerke ein Grund für die schnelle Verbreitung der Fake News. Problemlos können die Falschmeldungen veröffentlicht werden. Sie werden meist von anderen Nutzern akzeptiert und geteilt, wenn diese bisher noch keine Informationen zu einem bestimmten Thema sammeln konnten. Deshalb rät Panter, mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung die Nachrichten zu prüfen. „Lesen Sie die Nachricht bis zum Ende durch und suchen Sie mindestens zwei unterschiedliche Quellen für den Inhalt, bevor Sie die Nachricht teilen“, sagte er.

„Außerdem müssen wir als Politiker im gesellschaftlichen Auftrag und mit Blick auf gesellschaftlichen Nutzen das Internet besser organisieren. Wir müssen dafür sorgen, dass eben auch im Netz eine Durchsetzung möglichst des europäischen Rechts stattfindet“, sagte Panter.