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Ronald C. zum Tatvorwurf: "Ich bin unschuldig"

Foto vom 1. Prozesstag.

Barsinghausen / Region.

Dritter Prozesstag - Die Verhandlung hat begonnen. Ronald C. muss sich wegen Mordes an der 16-jährigen Anna Lena aus Barsinghausen vor dem Landgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, die 16-jährige Anna Lena T. in der Nacht zum 17. Juni aus niederen Beweggründen getötet zu haben. Laut Anklage soll der 24-Jährige das junge Mädchen am Bahnhof in Barsinghausen getroffen und sie dann zunächst auf ihrem Heimweg begleitet haben. Er soll sie dann ohne erkennbaren Anlass niedergeschlagen und schließlich durch Tritte und Schläge mit einem Ast getötet haben.

Der Richter verliest das Strafregister des Angeklagten. Dazu gehören Brandstiftung, diverse Körperverletzungen, Morddrohungen und Sachbeschädigung. Die Konsequenz: mehrere Jahre im Jugendgefängnis.

Update 9.44 Uhr:

Der psychologische Sachverständiger, Tobias Bellin liest die Gespräche mit Ronald C. zum Tatvorwurf vor: Der Angeklagte behauptet, an dem Abend in Bad Nenndorf bei Mesut B. gewesen zu sein, der aktuell wegen Vergewaltigung im Gefängnis sitzt. Dort habe er etwas getrunken, sei zurück nach Barsinghausen gefahren, wollte aber wieder zu seinem Bekannten und wartete deshalb am Bahnhof. Dort traf er auf die Gruppe Jugendlicher, zu der auch Anna Lena gehörte. Er bestreitet zwar, mit den Minderjährigen Alkohol getrunken zu haben, behauptet aber, mit Anna Lena einen Joint geraucht zu haben, den sie besorgt hätte. Bellin sagt aus, dass er den Charakter des Angeklagten "schwer zu fassen" findet und er viele Probleme hat, die Gründe seiner Taten zu begreifen. Sein Urteil: Seit seiner Kinderheit fällt auf, das Ronald C. immer Probleme hatte, sich an Regeln zu halten. Ebenso fehlt ihm der Respekt gegenüber Autoritätspersonen wie zum Beispiel Polizeibeamten. Allerdings schätzt er den 24-Jährigen nicht als jemanden ein, der außer Kontrolle gerät und impulsiv handelt. Kurios erschien es Bellin, dass Ronald C. auch nach dem erstellten DNA-Gutachten ruhig blieb und sagte: "Es ist mir egal, wie viel DNA auftreten wird. Ich werde freigesprochen, denn ich ich bin unschuldig."

Update 10.25 Uhr:

Das endgültige Urteil des Sachverständigers lautet: Bei dem Angeklagten konnte er keine psychiatrische Störung ermitteln, die den Mord erklärte. Sexuelle Gewalt war auch bei den vorherigen Taten kein Motiv. Während der drei Gespräche spricht seine Persönlichkeitsanalyse gegen einen grundlosen Mord. Ronald C. soll aufgrund eines Suizidversuches als Kind bereits zwei Mal in einer psychatrischen Klinik untergebracht worden sein.

Update 10.39 Uhr:

Der dritte Prozesstag ist zu Ende. Weiter geht es am Mittwoch, 28. November. Dann soll voraussichtlich das Urteil gefällt werden.