Anzeige

Schröder-Köpf: "Wir müssen jetzt unsere Aufgaben lösen und das kostet nun einmal Geld"

Von links: Die Landtagsabgeordnete Claudia Schüßler, die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, und Hamid Khalil, Mitarbeiter des DRK Soziale Dienste, tauschen sich über die Situation der migrationsförderung aus.

Barsinghausen / Region.

Deutliche Kritik an der Vergabe von Fördermittel im sozialen Bereich übten die SPD-Landtagsabgeordnete Claudia Schüßler und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, beim Besuch des DRK Soziale Dienste in Barsinghausen. „Diese Projekteritis macht uns verrückt. Jedes Jahr müssen Fördergelder erneut beantragt werden“, bemängelte Schröder-Köpf. Für die Mitarbeiter sei das eine zusätzliche Belastung; außerdem raube die aufwändige Antragstellung wichtige Arbeitskraft, die eigentlich für die Betreuung genutzt werden könnte. „Wir müssen uns von der schwarzen Null verabschieden. Wir haben jetzt eine Aufgabe, die jetzt gelöst werden muss und dafür muss auch Geld in die Hand genommen werden“, betonte Schröder-Köpf.

Auch Claudia Schüßler ist mit der Vergabe der Fördermittel keineswes zufrieden. „Wir müssen für unser Projekt kämpfen, dabei sind auch andere Projekte durchaus förderungswürdig“, beklagte Schüßler, die als freiwilliges Mitglied dem Sozialausschuss beiwohnt. Beide Politikerinnen betonten, wie wichtig die Arbeit des DRK Soziale Dienste ist. Nach der Flüchtlingshilfe 2015/2016 steht laut Geschäftsführerin Gabriele Allgeier nun die Migrationsförderung im Vordergrund. Besonders erfolgreich sei das Projekt „Gemeinsam für Barsinghausen“, das zum zweiten Mal gefördert wird und deshalb auch 2019 an den Start geht. „Wir würden solche Projekte auch gerne in anderen Städten anbieten, aber dafür brauchen wir eine finanzielle Förderung. Aus Eigenmitteln können wir das Angebot nicht leisten“, so Allgeier.

Die Integration von Zuwanderern wird beim DRK Soziale Dienste zum einen durch das Projekt „Gemeinsam für Barsinghausen“ gefördert. Sozialpädagogin Brigitte Kessner und Hamid Khalil, ein Ingenieur aus Syrien, koordinieren dabei die Integrationsarbeit der verschiedenen örtlichen Initiativen, Ehrenamtlichen und der Kommune. Gemeinsam werden die Bedürfnisse der Flüchtlinge aus Barsinghausen und Umgebung ermittelt und entsprechende Angebote erarbeitet und vermittelt. Außerdem gibt es eine regelmäßige Migrationsberatung für Erwachsene.

Viele Angebote, wie zum Beispiel ein Vortrag zum energetischen Sparen, werden inzwischen nicht nur für Migranten angeboten. „Wir besprechen immer öfter Themen, die verschiedene Bevölkerungsschichten betreffen“, so Kessner.