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Vogelzug am Deister und Windkraftanlagen

Kraniche kreisen am Himmel. Foto: Stieg

Region.

Immer wieder ist die Aufstellung mehrerer Windkraftanlagen vor dem Deister ein Thema. Nun wendet sich ein Wennigser an die Regionsversammlung. Dieses Schreiben werden wir hier ungekürzt veröffentlichen:

"Seit geraumer Zeit wird über die geplante Aufstellung mehrerer Windkraftanlagen vor dem Deister diskutiert. Argumente für eine Aufstellung der Anlagen und dagegen werden Sie alle genug kennen.
Ein Punkt scheint mir jedoch bisher keinen Eingang in die Beratungen gefunden zu haben: Der jährliche Zug der Gänse und Kraniche vor dem Deister. 

Diesem Schreiben angehängt sind ein Foto von vor dem Deister kreisenden Kranichen und zwei kurze Berichte über den Zug von Gänsen und Kranichen. Ich bitte Sie, sich nicht allzu oberflächlich mit der Thematik des Vogelfluges zur Zugzeit zu befassen; das Thema hat eine gewisse Brisanz. Während der Rotmilan, der in dem Gebiet vorkommt, den allermeisten Menschen völlig unbekannt ist, kennt jeder Gänse und Kraniche. Kraniche sind dabei bei vielen Menschen emotional besonders besetzt. Es liegt natürlich im Ermessen der gewählten Volksvertreter, zu entscheiden, auf einer dafür ausgewiesenen Fläche eine Windkraftanlage errichten zu lassen, aber diese Entscheidung würde ich, wäre ich an Ihrer Stelle, mir sorgfältig überlegen. Stellen Sie sich einmal vor, ein Trupp aus vielleicht 60 Kranichen gerät in die sich drehenden Windflügel und am Boden werden die Füchse mit geschreddertem Kranich gefüttert. Auf das Glanzstück an Eloquenz und gefeilter Rhetorik, mit der Sie, die gewählten Volksvertreter, dann den aufgebrachten Menschen - nicht nur in der Region - erklären müssen, dass die Gewinnung von Öko-Strom eben auch einmal das Opfer von Kranichen fordern kann, darf man gespannt sein. Auf jeden Fall können Sie dann den Menschen, nachdem Sie meine Informationen bekommen haben, nicht mehr sagen: „Das haben wir nicht gewusst!“"

 

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Leserbriefe und Stellungnahmen geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.