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Ganztagsschule ab 2026: Wennigser Grundschulen stehen vor großen Herausforderungen

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

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Wennigsen. Beide Grundschulen in Wennigsen starten zum Sommer 2026 mit allen Jahrgängen in den Ganztag. Die Grundschule Wennigsen wird für die ersten beiden Jahrgänge ein offenes und für die Jahrgänge drei und vier ein teilgebundenes System anbieten. An der Grundschule Bredenbeck hat man den Elternwunsch berücksichtigt und wird mit einem offenen System für alle vier Jahrgänge starten. Die Umsetzung wird an beiden Schulen wegen der beengten räumlichen Situation eine große Herausforderung für alle Seiten werden. Auch die Personalfrage ist noch nicht abschließend geklärt.

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„Sowohl die Grundschule Wennigsen als auch die Grundschule Bredenbeck haben im Sommer 2024 ihre Konzepte zur Umsetzung der jeweiligen Ganztagsschule der Gemeinde vorgelegt“, erklärt Tatjana Seidensticker, Rektorin GS Bredenbeck. „Das Konzept der Grundschule Bredenbeck ist zudem bereits vor einem Jahr von dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung geprüft worden. Beide Konzepte liegen also seit einem Jahr in der Verwaltung.“ Damit bis 2026 alles gelingt, gibt es regelmäßige Treffen sowohl mit beiden Grundschulen als auch getrennt nach GS Bredenbeck und GS Wennigsen. Die Besprechungen finden mal mit politischen Vertretern, mal ausschließlich mit der Verwaltung statt. Es geht bei diesen Treffen um die Umsetzung und die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Kommune.

Da die Zeit drängt, machen Eltern sich Sorgen, ob bis zum Schuljahr im nächsten Jahr alles gelingt, um den Kindern einen geeigneten Ganztag zu bieten. „Leider gab es in den letzten beiden Sitzungen des Ausschusses für Schule und Kinderbetreuung wenig bis keine Informationen zum aktuellen Planungsstand. Eine Information über das Konzept der Verwaltung ist in der Sitzung vom 30.09. geplant. Sollte dieses nicht stimmig sein, ist nur noch wenig Zeit, um Änderungen vorzunehmen, da das Konzept bereits zum 1.12. bei der Landesschulbehörde eingereicht werden muss. Wir hätten uns eine detaillierte Information bereits im Frühjahr gewünscht“, heißt es von den Elternvertretern. „Da uns keine aktuellen Informationen vorliegen, hoffen wir, dass die Verwaltung und die Grundschule in ihren Planungen berücksichtigen, dass die Einführung des Ganztags und die damit verbundene Übergangslösung für das Gebäude nicht zu kurzfristig und zu Lasten der Kinder geplant wird.“

"Dazu gehören natürlich auch die Abfragen bei Caterern, Busunternehmen oder eben externen Einrichungen, die den Ganztag auch personell unterstützen können", ergänzt Melanie Engelke, Rektorin GS Wennigsen, "Oder eben kurzfristige Umbaumaßnahmen besonders bzgl. des Mittagessens. Beide Schulen starten schließlich mit den Vorbereitungen für den Ganztag während die Horte im kommenden Schuljahr noch bis zum Ende normal weiterlaufen. So werden wir in Wennigsen in den jetzigen Horträumen als Übergangslösung zu Mittag essen - dafür müssen natürlich einige Dinge umgestaltet werden." Es sei davon auszugehen, dass mindestens ein gesamter Jahrgang (Klasse 1–4) eine Übergangslösung aufgrund der Raumknappheit wird nutzen müssen. Zudem werde mit dem neuen Baugebiet in Bredenbeck und auch der Verjüngung der Bevölkerungsstruktur in den alten Ortskernen die Anzahl der Kinder noch steigen. „Wir hoffen, dass die Planung für die Übergangslösung umfassend ist und ein adäquater Ganztag für unsere Kinder ermöglicht wird – sowohl von den Räumlichkeiten als auch von der personellen, zeitlichen und inhaltlichen Ausgestaltung.“

Aus der Verwaltung heißt es von Erster Gemeinderätin Jacqueline Gebauer: „Der Schulträger bereitet aktuell die Ausschreibungen für die Mittagsverpflegung im Zusammenhang mit dem Ganztag für beide Schulen vor. Bezogen auf den mit dem Ganztag verbundenen Raumbedarf sind die Schulleitungen und der Schulträger miteinander im Gespräch. Für die Neubaumaßnahmen, die für beide Grundschulen vorgesehen sind, wurde der Raumbedarf gemeinsam festgelegt. Für die Zeit vom 01. August 2026 bis zum Abschluss der Neubaumaßnahmen sind Schulträger und Schulleitungen miteinander im Gespräch, wie diese Übergangszeit möglichst optimal für die Schülerinnen und Schüler gestaltet werden kann. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die aktuell gemeinsam geprüft werden.“

Auch Bredenbecks Ortsbürgermeisterin Marianne Kügler sieht die Raumnot: „Der Platz in der Grundschule reicht nicht aus, da muss es eine Containerlösung geben. Damit dies gelingt, müssen diese aber rechtzeitig von der Gemeinde organisiert werden.“ Die Gemeinde müsse hier entsprechend Geld in die Hand nehmen, damit die Kinder im Ganztag auch angemessen untergebracht werden können.

Die Elternvertreter fordern, dass das Raumangebot gesteigert oder sinnvoll umgeplant wird. „Es sollte so gestaltet werden, dass für die Kinder eine angenehme Atmosphäre ermöglicht wird, Rückzugsmöglichkeiten bestehen, das aktuelle Angebot der Schule fortgesetzt und alle gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt werden.“ Gerade der Bau der Mensa sei ein wichtiger Schritt für den Ganztag. Doch auch das Personal muss für die Ganztagsbetreuung organisiert werden. „Wir wissen, dass sich die Gemeinde einen möglichst guten Betreuungsschlüssel wünscht, dieser jedoch eine Kostenfrage ist. Wir gehen davon aus, dass es nicht nur eine Kostenfrage, sondern auch eine Frage der verfügbaren Fachkräfte ist. Sollte ein Träger mit der Ausgestaltung des Ganztags beauftragt werden, ist dieser für die Personalbeschaffung verantwortlich. Einen aktuellen Stand haben wir nicht. Wir wünschen uns einen möglichst hohen Betreuungsschlüssel“, so die Elternvertreter.

Die Gemeinderätin weiß um die komplexe Thematik Personal: „Da die Eltern für jedes Schuljahr auswählen können, ob ihr Kind am Ganztag teilnimmt, ist der Personalbedarf u. U. von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Hier wird gerade überlegt, wie diese Herausforderung gemeistert werden kann. Die Beschäftigungsverhältnisse der bei der Gemeinde angestellten Mitarbeitenden in diesem Arbeitsbereich bestehen weiter, werden sich aber von der Aufgabenstellung her ändern. Wie das die Kooperationspartner, die in das System Ganztag eingebunden werden, handhaben, können wir heute noch nicht sagen.“

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