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Odessa-Kinder finden neues Zuhause – Barsinghausen nimmt mehr Flüchtlinge auf als zugeteilt

Die Kinder aus Odessa genießen die Ruhe auf dem Rittergut in Großgoltern. Nun haben sie ein neues Zuhause gefunden.

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Barsinghausen. Bürgermeister Henning Schünhof hat an diesem Freitag (8. April) einen Sachstand zu den Geflüchteten aus der Ukraine gegeben. Barsinghausen habe aktuell weit mehr Personen aufgenommen als zugeteilt wurden. Gute Nachrichten gab es über die Kinder aus Odessa zu berichten.

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Rund 330 Vertriebene aus der Ukraine habe Barsinghausen aktuell aufgenommen, erklärte Barsinghausens Bürgermeister gegenüber Con-nect.de. Nur etwa fünf bis zehn Prozent seien durch Zuweisung der Landesaufnahmebehörde in Barsinghausen angekommen, die meisten würden so hier ankommen. Dies mache eine Planung sehr schwierig. Insgesamt seien in der Region Hannover circa 10.000 Flüchtlinge aufgenommen worden. Das Thema der Unterbringung wird daher langfristig ein Thema bleiben. Derzeit werden die geschaffenen Plätze aus der Flüchtlingskrise 2015 und private Wohnungen genutzt. Die Verwaltung sei stets damit beschäftigt Wohnraum zu finden und entsprechend herzurichten. Anhand von Hochrechnungen versucht die Verwaltung den Zustrom einzuschätzen und sich vorzubereiten. Eine maximale Aufnahmekapazität gebe es derzeit nicht, so der Bürgermeister. Die Verwaltung schaue sehr genau auf den Zustrom und wie sich der Wohnungsmarlt entwickle. Eine Notlage gibt es derzeit aber nicht, dennoch werde intern auch die Möglichkeit besprochen, ob Sporthallen als Unterkünfte hergerichtet werden können. In Gehrden wird dies bereits umgesetzt. Auch ob erneut Unterkünfte wie 2015 gebaut werden müssen, wird diskutiert und mögliche Standorte geprüft.

Die Vertriebenen seien vom Sozialamt erfasst und aufgenommen worden. Man habe Kapazitäten in der Verwaltung umplanen müssen, um den Zustrom von Anträgen geordnet abarbeiten zu können. Ein Dolmetscher sei vor Ort und helfe den vertriebenen Menschen bei den Anträgen und Gesprächen.

Auf dem Spendenkonto der Stadt sind insgesamt etwa 60.000 Euro eingegangen. Das Geld werde für die Anschaffung von Lebensmitteln, Hygieneartikel und medizinische Ausstattung genutzt sowie den Kosten für die Transporte. Mittlerweile ist der sechste Hilfstransport nach Kovel gestartet. In der nächsten Woche soll ein weiterer Transport starten. „Kovel ist derzeit noch nicht von Kampfhandlungen betroffen“, so Schünhof, „Anders sieht es hingegen in Odessa aus.“

Die Kinder aus dem Waisenhaus in Odessa, die bislang im Rittergut Großgoltern untergebracht sind, können demnach nicht so schnell in die Heimat zurück. Der Aufenthalt auf dem Rittergut ist bis zum 19. April begrenzt. Nun hat die Stadt aber eine neue Unterkunft im Stadtgebiet gefunden, wo die gesamte Gruppe unterkommen kann. „Die Gruppe aus 49 Kindern und elf Betreuern bedarf besonderen Schutz“, so Jens Onken, Vertreter der Hoffnungsgemeinde, „Dies beruht aus den Erfahrungen aus der Vergangenheit und den Erfahrungen aus der Flucht.“ Es sei gut, dass die Gruppe eine gemeinsame Unterkunft beziehen kann, wo sie ihr großes Ruhebedürfnis finden kann. In den nächsten Tagen und Wochen werde sich dann auch klären, wie ein Schulbesuch der Gruppe aussehen wird. Derzeit erhält die Gruppe ihren Unterreicht online aus der Ukraine.

„Seit Kriegsbeginn sind nun einige Wochen vergangen. So langsam spielt sich vieles ein und läuft geordneter“, so Bürgermeister Schünhof abschließend, „Jedoch gibt es keine Prognose, wie es weitergeht.“

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