Anzeige
Anzeige
Anzeige

Die künftige Gestaltung des Marktplatzes wird weiter diskutiert

Gehrden.

In der Diskussion  um die Zukunft des Bratsch-Hauses und die künftige Gestaltung des Marktplatzes haben sich die CDU und die AfD sowie Gehrdener Bürger zu Wort gemeldet.

So bezieht CDU-Fraktion Stellung:

"Wir wollen eine zügige Lösung, weil das marode Haus eine furchtbare ästhetische Belastung für unseren Marktplatz ist. Am besten wäre wenn die Kirchengemeinde eine Lösung mitträgt. Auch zu diesem Zweck haben wir aktuell Pastor von Heyden zu einer CDU-Stadtratsfraktionssitzung eingeladen.
Klar ist für uns auch, dass der Marktplatz nicht zugebaut werden darf. Wir fordern aber darüber hinaus auch ein landschaftsplanerisches Konzept für den gesamten Marktplatz und den Vorhof der Kirche. Wie soll der Lebensraum Marktplatz gestaltet werden, damit sich Bürgerinnen und Bürger dort wieder wohler fühlen können? Es handelt sich hier um eine der „wichtigsten Gehrdener Visitenkarten“.

Wir sind als CDU-Stadtratsfraktion auch mit anderen Ratsfraktionen und der Bürgerinitiative im Gespräch. Wir wollen den Marktplatz nicht mit einem zweiten Gebäude überbauen. Die bebaubare Fläche im B-Plan muss verkleinert werden.

Wenn Gespräche der Kirchengemeinde, des Bürgermeisters und auch der  Bürgerinitiative mit der Eigentümerin Bratsch zum Erfolg führen, würden wir das sehr begrüßen. Schon vor 30 Jahren hätte die Stadt Gehrden ein Vorkaufsrecht ausüben können. Als Kommune hätte sie dann aber das denkmalgeschützte Haus auf jeden Fall erhalten müssen."

Auch die AfD hat sich zur Zukunft des Bratsch-Hauses und der Gestaltung des Marktplatzes geäußert: 

"Haus Bratsch, Initiative um einen unnützen Teich ohne Teich.

Während das Geschrei von allen Seiten normalerweise groß ist, Gehrdens Innenstadt ‚sterbe‘ aus und biete kaum geschäftliche Attraktivität, wird andererseits von einer ‚Freifläche‘ phantasiert, die neuen und nötigen Wohnraum in hervorragender Lage, sowie Geschäftsflächen für eine attraktivere Innerstadt ermöglichen und somit Gelder in die Stadtkasse spülen würde. Aus einem nicht nachvollziehbaren Selbstverständnis heraus ‚erlaubt‘ sich die Abriss- und Freiflächeninitiative ein Verlangen zu artikulieren, dass weder Gehrden, den Einwohnern noch dem Interesse der Besitzerin dieses Objektes nützt. Eine Alternative wird offensichtlich gar nicht erst betrachtet. Dabei gäbe es die Möglichkeit eines guten Kompromisses. Nämlich das von der Besitzerin neu geplante Wohn- und Geschäftsgebäude, soweit machbar, in Richtung Ratskeller zu versetzen. Statt nun zukunftsweisend, kaufmännisch durchdacht und gemeinsam für Gehrden und auch im Sinne einer investitionsfreudigen Unternehmerin zu handeln, wird hier eine Lösung propagiert, die eine ‘sinnfreie‘ Leere schaffen soll, die bitte schön wer dann kultiviert und pflegt, und vor allem von wem bezahlt wird? Das erinnert an den ach so wunderbaren Ententeich, der indes völlig zum â€šzugegrünten‘, verschlammten Wasserloch verkommen, alles andere als zum Verweilen einlädt. Mit gähnender Leere wurde noch kein Blumentopf gewonnen. Wir unterstützen eine vernünftig durchdachte neue Bebauung des Grundstücks."

Die Gehrdener Bürger Jutta und Dr. Heinz-Otto Schmidt haben auf die Ausführungen der AfD mit folgendem Beitrag reagiert:

 

"Damit auch der Sprecher der AFD das „Selbstverständnis“ der Bürgerinitiative nachvollziehen kann, sei auf Artikel 5 Grundgesetz verwiesen. Hiermit wird das Recht der Bürger auf freie Meinungsäußerung verbrieft, was auch die Stellungnahme sowie das Recht auf freie Information beinhaltet.

Nach dem Bekanntwerden von Bestrebungen zur Änderung des Bebauungsplans ist es nicht nur legitim, dazu eine Meinung zu äußern, sondern auch notwendig, die Bürger über die diskutierte Planung zu informieren, die eine Neubebauung kommunaler Marktplatzfläche über den momentan bebaubaren Grund hinaus ermöglichen soll.

Dies um so mehr, als auch der Verkauf der Marktfläche erwogen wird, die für die Ausweitung der Bebauung erforderlich ist. Damit würde die kommunal nutzbare Marktfläche beschnitten.

Die von inzwischen über 2.500 Unterschriften unterstützte Stellungnahme an den Rat der Stadt zielt nicht allein kompromisslos auf einen Abriss des mutmaßlich baufälligen Hauses, sondern wendet sich gegen eine Änderung des Bebauungsplanes und den Verkauf von stadteigenem Grund und Boden.

Die Aktivität der Initiative richtet sich also in erster Linie gegen eine Verkleinerung des Marktplatzes.

Bei der Zusammenkunft am 23.10. 2017 wurde unmissverständlich betont, dass die Eigentumsrechte der Inhaberin keinesfalls angetastet werden, und eine Neubebauung innerhalb der jetzt geltenden Grenzen unbenommen ist.

Unabhängig davon darf der Bürgerwunsch nach einem freien Platz vor der Kirche mit der Erweiterung des Marktplatzes geäußert und den Entscheidungsträgern vorgetragen werden."

 

Der Gehrdener Hartmut Weimar erklärte:

"Die Last der Masse

Nicht zu unterschätzen die Last der Verantwortung für Politiker und ehrenamtliche Ratsherren - und frauen, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen, sich durch die Wirren von Gesetzen,Vorschriften und Wünschen hindurch zu arbeiten. Hier kann zum Thema Marktplatz in Gehrden die Bürgerinitiative- Wir sind Gehrden-helfen,die seit Jahren bestehende Schieflage auzubalancieren. Mit den bisher schon nahezu 2300 Stimmen sind das ca. 15 Tonnen Lebendgewicht als Bürgerwille, die hier in die Waagschale geworfen werden, um die richtige Wichtung herzustellen. Hier sollten sich die verantwortliche Entscheider be(ein)drücken lassen."