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Wie wird man eigentlich König beim Freischießen?

Artur Petriw (Mitte) bekommt im Juni 2014 die Kette des Volkskönigs verliehen. Rechts neben ihm steht Schützenkönig Ernst-Udo Schmidt. Beide Posten sind beim Fest in der nächsten Woche neu zu besetzen.

Wennigsen.

Wer am Historischen Freischießen aktiv teilnimmt, sollte sich bewusst sein, dass er damit einige traditionelle Regularien akzeptiert, die absolut einzuhalten sind. Dies gilt ganz besonders für die Offiziere. Die Nichteinhaltung dieser Regularien wird grundsätzlich mit einer Geldstrafe in die „Kriegskasse“ oder die Kasse der Kompanien geahndet. Die Frage, wie man einer der beiden Könige beim Wennigser Freischießen wird, ist eigentlich schnell beantwortet.

Um Schützenkönig zu werden, muss man zunächst Offizier werden − das bedeutet meist das Hochdienen in einer der Garden oder Adjutant sein. Nur die Stabsoffiziere nehmen am Königsschießen am Montagabend teil. Wer das beste Ergebnis erzielt, wird König. Der Weg dorthin ist ziemlich lang. Offizier kann nur werden, wer im Wennigser Kirchspiel − also den Ortschaften Wennigsen, Argestorf, Wennigser Mark und Degersen − wohnt. An den drei offiziellen Festtagen hat ein Offizier vor seinem Haus Posten der jeweiligen Kompanie vorzuhalten − und diese zu beköstigen sowie in die Kompaniekasse einzuzahlen. Wer auf die Posten verzichtet, zahlt noch mehr Geld in die Kasse ein.

Aber es gibt auch noch die Möglichkeit, Volkskönig zu werden. Das Schießen auf die Volkskönigscheibe findet am Dienstag statt, Offizieren ist die Teilnahme nicht gestattet. Beim Fest 2014 konnte Artur Petriw gegen 25 Mitbewerber den Titel erzielen. Der Volkskönig richtet das Schinkenkloppen aus und trägt die Kosten dafür. Natürlich findet auf dem Zelt auch die Proklamation des Volkskönigs statt und natürlich wird am Mittwochmorgen auch die Schützenscheibe aufgehängt.