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Steinweg 25 – Investoren geben Einblicke in das Projekt

Die Investoren Rouven Kirchner (l.) und Gerold Papsch vor der Immobilie STeinweg 25.

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Gehrden. Am heutigen Freitagnachmittag (19. August) haben die beiden Investoren, die die Immobilie Steinweg 25 erwerben wollen, Einblicke in ihr Vorhaben gegeben. Zuvor war von Bürgern und aus Reihen der Politik kritisiert worden, dass die beiden anonym bleiben wollten. Es war nur bekannt, dass der parteilose Bürgermeisterkandidat Malte Losert (wird von der CDU unterstützt) als Projektentwickler an Bord geholt wurde. Fahrt nahm die Diskussion in Gehrden auf, als bekannt wurde, dass einer der Investoren der CDU-Landtagskandidat Gerold Papsch sei. Viel konkretes zum Projekt wurde durch die Investoren Gerold Papsch und Rouven Kirchner zu diesem frühen Stand des Projekts nicht bekannt gegeben. Die Verwaltung berät weiter über ein Vorkaufsrecht. Die Investoren erklärten sich auch zu ihrer anfänglichen Anonymität.

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Bereits am Mittwoch hatten Papsch und Kirchner im Verwaltungsausschuss die Politik und die Verwaltung über ihre Absichten mit dem Steinweg 25 informiert, nun folgte ein Pressetermin zum Thema. Eingeladen hatten die Investoren, anwesend waren aber auch Bürgermeister Cord Mittendorf, welcher die Räumlichkeiten im Rathaus zur Verfügung stellte, Kämmerer Nurettin Demirel, der Erste Stadtrat André Erpenbach und Nicole Leubert vom Fachbereich Bau und Umwelt.

„Rouven Kirchner und ich sind lange befreundet und betreiben gemeinsam die GRK, eine Immobilien-Investment Firma, mit der wir die Immobilie Steinweg 25 erwerben wollen“, erklärte Gerold Papsch, Anwalt aus Seelze und CDU- Landtagskandidat, zu Beginn. Kirchner wohnt in Gehrden. „Unser Interesse am Steinweg 25 ist langfristig angelegt und wir wollen die Immobilie im Sinne der Stadtkernsanierung ausrichten“, so Papsch weiter. Hierfür würden sich Papsch und Kirchner auch mit weniger Rendite zufriedengeben, teilen sie mit. Zum Spekulationsobjekt soll die Immobilie nicht werden. Die Lage des Objekts sei hervorragend, allerdings wollen die Investoren den Erhalt des Gebäudes prüfen. Viele Bürger äußerten Bedenken, dass die Investoren die ins Stadtbild passende Immobilie abreißen und durch einen Neubau ersetzen könnten. „Ein Neubau ist politisch und in der Bevölkerung nicht gewollt, daher prüfen wir mit einem Architekturbüro, welches auf solche Sanierungen spezialisiert ist, ob ein Erhalt der Fassade möglich ist“, so Papsch. Die Idee ist, die Außenwände zu erhalten und nur den Kern des Gebäudes zu erhalten. Ob dies möglich ist, wird sich zeigen, auch ob es wirtschaftlich ist, muss dann geprüft werden. Auch ein Denkmalpfleger der Region Hannover ist bereits involviert.

Was genau mit der Immobilie angestellt werden soll bleibt weiterhin unklar. Die Idee des Bürgermeisters, einen Bürger-Point im alten Bratsch-Haus anzusiedeln, begrüßen die Investoren. Weiter können sie sich kulturelle Angebote vorstellen. Auch das die Musikschule im Obergeschoss des etwa 330 Quadratmeter großen Hauses Platz findet. „Wir haben den Wunsch an Bürger und die Ratspolitik, eine Nutzung zu definieren, damit das Haus an diesem zentralen Ort auch einen entsprechenden Nutzen für die Bürger hat“, erklärt Papsch. Ob die Stadt als Mieter auftritt wird sich zeigen, dies muss laut Bürgermeister wirtschaftlich sein, auch wenn das Rathaus dringend Platz für Mitarbeiter benötigt. Papsch und Kirchner wollen mit allen Beteiligten im Gespräch bleiben, auch mit Anwohnern und der Kirche, damit die Immobilie im Sinne der Gehrdener gestaltet wird.

Ob die Stadt Gehrden ihr Vorkaufsrecht ausüben wird, wurde im Verwaltungsausschuss noch vertagt. Die Stadt hat sich zunächst noch juristische Unterstützung zu der Frage geholt. Die Stadt möchte einen städtebaulichen Vertrag mit den Investoren schließen, damit definiert wird, was vor Ort entsteht und die Immobilie nicht zum Spekulationsobjekt wird. Die Investoren begrüßten den Schritt, auch um von ihrer Seite Sicherheit zu bieten. Dieser Vertrag würde der Ausübung des Vorkaufsrechts keine handhabe mehr geben.

Auch die Stadt Gehrden hatte versucht die Immobilie von der Eigentümerin zu erwerben. Diese hatte nach vielen abgesprungenen Investoren in der Vergangenheit nicht mehr vor, das Gebäude jemals zu verkaufen, berichtete der Bürgermeister. „Anders als es der CDU-Vorsitzende Thomas Spieker öffentlich erklärt hat, war die Immobilie Steinweg 25 schon vor meiner Amtszeit Thema in Gehrden. Ich war sehr froh, als die Eigentümerin nach vielen Gesprächen dann doch ihre Verkaufsabsichten bekundete“, so der Bürgermeister, „Die politische Forderung nach dem Rechtsgutachten hat uns dann viel Zeit gekostet und letztendlich hat der Kauf durch die Stadt nicht geklappt. Leider wurde auch nicht durch die Eigentümerin mitgeteilt, dass auch mit anderen Investoren gesprochen wurde.“

Doch warum wollten die Investoren anonym bleiben? Immerhin hat diese Entscheidung für viel Wirbel und Diskussionen gesorgt. Das ein CDU-Landtagskandidat als „geheimer“ Investor auftritt und dann im Wahlkampf den CDU-Bürgermeisterkandidaten als Projektentwickler hinzuzieht, dürfte viel Vertrauen gekostet haben und dürfte einen gewissen Beigeschmack bei Politik und Bürgern hinterlassen haben. „Das hätten wir besser machen können“, gibt Papsch zu, soll aber keine CDU-Wahlkampfstrategie gewesen sein, „Die Welle, die es ausgelöst hat, haben wir nicht erwartet. Wir dachten, wir machen alles richtig.“ „Es ist ja mit Stand heute noch nicht klar, ob wir das Haus wirklich kaufen können, daher dachten wir zu Beginn, dass unsere Namen auch nicht öffentlich genannt werden müssten“, ergänzt Kirchner“, Außerdem war es kurz vor den Sommerferien und noch Zeit.“ „Hätten wir ein Wahlkampfthema daraus machen wollen, hätten wir es anders aufgezogen“, so Papsch weiter, „Wir wollen jetzt in die Zukunft schauen und nicht mehr auf diese ungeschickte Entscheidung blicken.“

Über den Kaufpreis und welche Kosten die Sanierung noch nach sich zieht, wollten die Investoren nicht sprechen. Die durch den Gehrdener CDU-Vorsitzenden Thomas Spieker ins Gespräch gebrachten vier Millionen, konnten die beiden Investoren jedoch nicht bestätigen, oder nachvollziehen. Der Bürgermeister fügte hinzu, dass die Investoren auch Fördergelder erhalten können. Auch die Stadt könnte im Rahmen der Innenstadtsanierung mit einer Förderung unterstützen.

Die Investoren wollen nun schnell Sicherheiten und den Vertrag unterzeichnen, damit es dann schnell weitergehen kann. „Mit dem städtebaulichen Vertrag würde die Stadt auch alle Zügel in der Hand behalten. Nun müssen die Verwaltung, der Rat und die Investoren das Projekt zu einem guten Ende bringen, damit der Schandfleck Steinweg 25 verschwindet. Die Stadt Gehrden, der neue Marktplatz und vor allem die Bürger haben es verdient, dass aus dem Steinweg 25 was gutes wird", so Bürgermeister Cord Mittendorf abschließend.

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